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18.08.2016

20 Jahre Schieferpfad

Die Routen durch das Thüringer Schiefergebirge knüpfen an die Jahrhunderte alte Tradition des Schieferbergbaus. Nach Auflassen der vormals vielen dutzend „Haussteinbrüche“ und später auch der größeren Tagebaue wie am Bocksberg oder im Staatsbruch hat sich die Natur diese Bergbaufolgelandschaften zurück geholt und einige ökologisch äußerst wertvolle Lebensräume geschaffen. Viele dieser Tagebaue stehen heute unter Naturschutz und sind Teil des europäischen Schutzgebietssystems Natura-2000.

Heute verbindet er Tradition und Moderne, führt durch extensiv genutzte Landschaften und Wälder. Der Slogan „Jetzt noch SCHIEFER!“ steht mehrdeutig dafür, dass der Baustoff Schiefer nach wie vor die Region prägt, dass die bergige Landschaft kein gerades, plattes Land ist, dass die ehemaligen Abbaustellen nach wie vor existieren und dabei Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bieten.

Eine der Besonderheiten am Schieferpfad sind die extremen klimatischen Verhältnisse in den Brüchen und auf den Halden (große Hitze, kein Wasserhaltevermögen, saure Verwitterung, keine Humusbildung, etc.). Hier verläuft die Ansiedlung von Pflanzen sehr langsam. Damit haben aber auch sich extrem langsam entwickelnde Arten eine Chance Fuß zu fassen, Flechten zum Beispiel.

„Warum sollte ich zu Fuß von Gräfenthal nach Probstzella gehen?“ Das war eine der Schlüsselfragen, die während einer der öffentlichen Veranstaltungen zur Erweiterung des Pfades im Jahr 2013 gestellt wurde. Sie impliziert, dass die Wegstrecken ausreichend attraktiv sein müssen, damit sie angenommen werden, dass sie ausreichend kommuniziert werden müssen, damit sie wahrgenommen werden und dass sie ausreichend tief in der Region verankert sein müssen, damit sie akzeptiert und gepflegt werden. Denn nur wenn die Region diese Elemente als ihren eigenen Schatz erkennt, kann der Funken auch auf Gäste und Touristen überspringen. Wie schon Kirchenvater Augustinus vor fast zweitausend Jahren sinngemäß sagte: „Willst du andere entzünden, musst du selber dafür brennen.“.

Mit einer großen und teilnehmerstarken Veranstaltung wurde am 25.8.1996 der „Schieferlehrpfad“ eingeweiht. Damit entwickelten die Naturparke Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale und Frankenwald den ersten gemeinsamen Wanderweg. Anfangs noch 30 km lang und als Rundweg drei Städte verbindend, wurde 2013/2014 die Stadt Gräfenthal angebunden und der Weg auf ca. 60 Kilometer verlängert.



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